Innenhof Landgestüt
Traditionell beherbergte das Landgestüt die sogenannten Landbeschäler, also die Hengste, die das Gestüt für die Landespferdezucht zur Verfügung stellte. Dementsprechend waren die vier Ställe, die den Innenhof begrenzen, der Hengsthaltung vorbehalten. Während die Tiere damals in Ständern gehalten wurden, also angebunden in kleinen Abteilen, wurden ab Ende der 1970er Jahre großzügige Boxen in den Ställen errichtet. Sie beherbergen heute die Pferde der FN Reit- und Fahrschule sowie Verkaufspferde und die für Kutsch- und Kremserfahrten angespannten Fahrpferde.
Neben der Pferdezucht gehört auch die Ausbildung zu den Aufgaben der Stiftung Brandenburgisches Haupt- und Landgestüt. In der Reitschule finden ganzjährig Lehrgänge für Reiter, Trainerlehrgänge sowie Reitabzeichenkurse statt. Zudem ist das Haupt- und Landgestüt mit 19 Lehrlingen der größte Ausbildungsbetrieb für den Beruf Pferdewirt in Berlin-Brandenburg.
Das Hauptgebäude des Landgestüts wurde 1791 als Beamtenwohnhaus für Gestütsleiter, Tierarzt und Gestütswärterfamilien errichtet. Von 1956 bis 1991 diente es als Verwaltungs- und Wohnhaus der VE Hengstdepot – einem in dieser Zeit vom Hauptgestüt getrennten Betrieb. Heute bietet das Gebäude wieder Wohnraum für Mitarbeiter und Angehörige des Gestüts.
Das den Innenhof am Ende begrenzende Gebäude wurde nach Erbauung 1791 u.a. als Reithalle genutzt, bevor es als Betriebsküche, Stall und Garage umgebaut wurde. Nach der Wende wurde die sogenannte Preußenschenke zum Hotel ausgebaut. Zukünftig soll das Gebäude als Veranstaltungsräumlichkeit für touristische Zwecke genutzt werden.
Kolbri
Dem bedeutenden Neustädter Landbeschäler Kolibri (1979 – 2004) wurde 2001 im Innenhof des Landgestüts ein Denkmal aus Bronze gesetzt. Er galt als einer der besten deutschen Springpferdevererber und brachte mehr als 1.700 Nachkommen hervor.
Er war der Hugh Hefner unter den Hengsten. Ein Playboy. Medienwirksam und weithin prominent, wirtschaftlich erfolgreich, potent bis ins hohe Alter. Und eitel. – Tagesspiegel